Geh nicht gelassen, #Rage!

Vor genau 70 Jahren veröffentlichte der Poet Dylan Thomas seine Villanelle, die er eigentlich schlicht nach der Gedichtform so benannte, doch ursprünglich trug sie nie einen Titel; erst viel später wurde sie von der Leserschaft benannt & bekannt nach der ersten Verszeile „Do not go gentle into that good night“. Ihr zugrunde liegt dieser persönliche Pastiche/Wortlieb – aus gegebenem Anlass ebenso als Hommage:

„Do not go gentle into that good night. Old age should burn and rave at close of day“ – welch tragische weisheit steckt allein in diesen beiden erstlingszeilen, die alle leut zur dämmerstund gern zitieren, so auch ich will heut nicht still sein und ein gelöbnis artikulieren; nicht gelassen will ich entschwinden in die gute nacht, alter! – toben, wüten, rasend sein dem sterbenden tage entgegen, o mein dylan, in deinem sog erkannt ich todesnah im blinden schacht, auch geblendete augen können noch lodern wie blitze willentlich sich stemmend gegen das ende aller tage licht, o vater marlais, fluchen dafür will ich dich, im sinken beten gegen sterbensmacht bedacht mit erbitterten tränen dich feurig segnen, erlösen zornentfacht, wider dem erlöschen der aschenden glut, o nein bruder thomas mit flammendem blut, des stillschweigens leid will ich nicht gelassen gehn in die dunkelheit, I will rage, rage against the dying of the light!

Zum heutigen Geburtstag des walisischen Dichters Dylan Marlais Thomas (1914) macht manch einer ein Fass auf, auch wir toasten auf ihn, doch es muss nicht immer Whisky sein, um ihm zu gedenken: Dylan Thomas liebte gutgebrautes Bier und trank davon – nebst den üblichen ten straight whiskies – zehn Liter täglich… Dylan selbst schrieb:

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebhaftes, weißes Schäumen, seine kupferhellen Tiefen, die ungeahnten Welten, die sich durch die nassbraunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und den langsamen Schluck hinab zum glucksenden Bauch, das Salz auf der Zunge, den Schaum in den Mundwinkeln.“

Auf ein Wort:
Möge Dylans Licht ewig weiterbrennen &
sein Becher güldengefüllt sein, iechyd da!

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