Poe, Genie & Wahn

Zum Todestag von Edgar Allan Poe ein zitierender Gedankenanstoß zum vieldiskutierten Thema „Genie&Wahnsinn“.

«Was die Welt gemeinhin Genie nennt, ist jener krankhafte Geisteszustand, welcher aus einer ungebührlichen Vorherrschaft einer einzigen Fähigkeit über alle anderen erwächst. Die Werke solcher Genies sind niemals von echter Gesundheit und verraten in speziellen Punkten stets einen wahnhaften Geist.»

Edgar Allan Poe
(19. Januar 1809 – 7. Oktober 1849)

«Es ist noch die Frage, ob der Wahnsinn nicht die höchste Stufe der Geistigkeit bedeutet, ob nicht vieles Glorreiche und alles Tiefe seinen Ursprung in einer Krankhaftigkeit des Gedankens, in dem besonderen Wesen eines Zustandes hat, der auf Kosten des allgemeinen Verstandes aufs äußerste, und zwar einseitig, erregt ist.»

In diesem Sinne:

Die schönste Poesie ohne sie: Poe.
—  (@WORTlieb)

¶’Breviere ausländischer Denker und Dichter‘. Band VII: Worte Poes, ges. v. Karl Hans Strobl, hg. v. Carl Hagemann und Edgar Alfred Regener, J.C.C. Bruns‘ Verlag, Minden in Westfalen 1907

10 Kommentare zu „Poe, Genie & Wahn“

  1. „Wahnsinn“ ist ein Oberbegriff für so vieles. Es lässt sich so viel evozieren und assoziieren in dieses Wort und jeder denkt an etwas anderes. Man muss Poe schon gut kennen, besonders seine frühen Jahre, um verstehen, von welcher Art Wahnsinn er spricht und wenn Wahnsinnige solche Werke schaffen, schöpfen, in die Welt setzen, dann möchte ich nur noch von Wahnsinnigen umgeben sein. LG PP (Prinz Prospero)

  2. Sehe im zeitgenössischen eher nur Wahnsinn / das mit dem Genie wird überbewertet & scheint mir auch eine männliche Attitüde.
    Herzllich dir wohles.

    1. Obschon ich weiss, was Du meinst, scheint es mir, dass im Zeitgenössischen selbst der Wahnsinn überbewertet wird. Ob die schöpferische Geisteskraft – das Genie – überbewertet oder als männlich betitelt werden kann, erschliesst sich mir nicht und wage es zu bezweifeln. Danke für das herzlich Wohle und auf Wiederlesen!

      1. Eventuell werden beide Bereiche überbewertet & und der Mensch als schöpfender Motor sich zuweilen auch zu wichtig nimmt.
        Das Laute wirft das Echo obwohl das Leise oftmals tiefer.

      2. Ja, wie ein Kiesel im Wasser. Wobei doch wohl auch das Grollen eines Donners etwas für sich hat, der Gesang der Sirenen, die Glocke der Solidarität, das Heulen der Ekstase, …?

    1. So sagt, glaubt man landläufig (an der Grenze)…^^
      – wir danken fürs Vorbeischauen und Lesen, finbar.

      1. Ein Hoch auf Poe und die bevorstehende Lese-Hoch-Saison!
        Herzlich herbstliche Grüße zurück.

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