Unter vier Augen, dazwischen.

Muße für die Muse, ein Gespräch unter Spitzen.

Mit Dir will ich ein Wörtchen reden,
aber wortwörtlich von Mund zu Mund,
bunt und sprichwörtlich auch Aug in Aug
unter uns, beim buchstäblichen Tête-à-Tête,
beim Kopf-an-Kopf-Wettreden, Wort für Wort
ein Schatz, von Punkt zu Punkt zum Höhepunkt,
auf den Plot, zur Pointe, zum Finish reden wir uns
in Trance; philosophieren, phantasieren, delirieren,
sagen es uns rein, ins Gesicht und schonen uns nicht,
Du bist ehrlich und offen wie mein gespitztes Ohr,
bin lüstern von jedem und wundernd über jedes
Deiner Worte, drum sprich mit mir und erzähl
mir von uns, erzähl mir Dich und von Deinen
Sprachgebilden, die wachsen wie Kerzen,
intim, wenngleich unsere neu-gierigen
– Zungen, Zehen, Finger, Haar, Nasen –
Spitzen bloß dazwischen stecken.

¶Auf ein Wort:

Musische Gespräche sind wie gesprochene Bilder. Ausgesprochen verbunden, wenn offene Worte auf offene Ohren, und offene Herzen auf lockere Zungen treffen. Und wenn die ölige Fantasy zu leingewandeter Phantasie wird.

4 Gedanken zu “Unter vier Augen, dazwischen.

  1. Das ist Wortmalerei, die den Pinsel auf der Zunge trägt, so Aug in Lippe, Du weißt schon wie man diese Bilder malt: mit schnaubenden Synapsen, schäumenden Ergüssen und offenem Hunger, ich las was von lüstern, das kommt von der Lust zu tauschen: eine Zunge gegen ein Ohr, ein Blick gegen ein Wort, einen Moment gegen eine gefühlte Ewigkeit – als hätte man es nicht besser und längst gewusst – doch das Gegenüber ist eine sprudelige Surprise, selbst im Schweigen schaut es noch wie Wunderworte von wäschewärts.

    Danke, lieber Martin, ein wenig Morgenmemento als Textlesedank,
    Liebe Grüße von der Fee 🧚‍♀️

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