Still|leben

Mir werden Blumen geschenkt, Genesungswünsche inklusive, von Freunden zuhauf, die es gut mit mir meinen; aus der Lethargie des Krankenbettes heraus betrachte ich die ganze Fensterbank mit gutgemeinten Schnittblumen, nur unten in der Ecke ruht ein Stapel Bücher, neue und antiquarische, für mich persönlich abgegeben von einer Handvoll guten Freunden.

Intermezzo #Weltfrauentag

»Gleichermaßen schätze ich des Mondes wie der Sonne Pracht; ich mag, wie sie gleichmütig darob Il sole oder Die sonne, Der mond oder La luna zu gleichen Zeiten herrschen & frauschen durch Tag und Nacht, über hohe wie tiefe Gezeiten hinweg mit selber Macht und zu gleichem Recht mit aller Kraft gleichsam zu gleichen Teilen in Gemeinschaft Jahr für Monat auf meinen Geburtstag hin eilen...«

— Wortlieb Martin, 8.März

Theater als Schrei(n) ¶

Am Tag des Theaters, an dem viele kleine Bühnen ein volles Haus erwarteten, tut der pandemiebedingte Vorhang besonders weh. Heute wäre an den Theatern weltweit wieder vor den Vorstellungen, Aufführungen und Events die diesjährige Botschaft des internationalen Theaterinstituts vorgelesen worden...

O Epilepsia! ¶

Eines Tages, als W. auf seinem Weg unterwegs war, erlitt er in aller Öffentlichkeit jäh seinen ersten Anfall der Fallsucht, Epilepsie; er schwankte erst, sackte zu Boden und zitterte dann. Die Leute - rundherum - sahen dies, sahen diesem zu, ein paar schossen Fotos, einige belustigten sich, wenige hielten sich mit der Hand den Mund zu, schauten in Starre zu, während andere ihn sogar beschimpften als 'Trunkenbold', 'Mongo', 'Spasti' oder 'Junky'. (weiterlesen)

Hand aufs Herz ¶

Wie so oft in letzter Zeit lasse ich mich im Klubsessel in der Ecke nieder, stelle den Gehstock beiseite, überblicke den Raum, der vor mir liegt. Das Morphine beginnt zu wirken, die Schmerzen werden müde allmählich, latent bleiben sie mir wach. Die Gedanken rasen, kreisen um das, was den Raum füllt, um mich, herum. ...