Passend zur Nocturne dieser mondlosen Nacht spazieren wir durchs schaurige Arkham…
Arkham ist eine beschauliche Stadt in einem Landstrich Massachusetts, angesiedelt im Essex County bei der verlassenen Hafenstadt Innsmouth im Nordosten und Kingsport im Südosten, in der Nähe von Boston. Sie liegt an einer Schlaufe am Unterlauf des Miskatonic-Flusses, der in den Atlantik mündet; er beschert Arkham ein feuchtes, schwül-drückendes Klima, welches durch das umgebende Moorgebiet und die Heidelandschaft noch verstärkt wird. In Arkhams verwinkelter Altstadt befinden sich zahlreiche historische Gebäude, die sich jedoch allesamt in marodem Zustand befinden und langsam verfallen. Die ortsansässige Universität Miskatonic im Zentrum ist der Hauptarbeitgeber der Stadtbevölkerung, auch gibt es einige Bauern, Kleinkrämer, einen Totengräber des Friedhofs im Süden der Stadt und zahlreiches Krankenhauspersonal, das unter anderem im St.Mary’s Hospitale arbeitet. Täglich fährt zweimal ein Bus nach Newburyport, doch der wird selten genutzt; die Bevölkerung ist sehr skeptisch gegenüber dem Fremden und wirkt feindselig allen Fremden gegenüber. Der Aberglaube ist bei den Leuten in Arkham die eigentliche Hauptreligion, doch auch hier gibt es kleine Kirchen und Kapellen. Grund dafür ist wohl auch, dass in der Bibliothek der Universität das Mythos-Werk „Necronomicon“ aufbewahrt, man möchte sagen „geschützt“ wird. Es beinhaltet viele mystische Symbole, Flüche, Zaubersprüche und Beschwörungsformeln und soll in den falschen Händen Portale zu anderen Dimensionen öffnen, Dämonen herbeirufen und Tote zum Leben erwecken können, so sagt man. Viele Okkultisten und Anhänger des Cthulhu-Kults besuchten deshalb die Stadt, auch kamen immer wieder Grusel-Schriftsteller nach Arkham, so z.B. Jonathan L. Howard, Markus K. Korb oder Robert Bloch, doch der einzige Dichter der Stadt ist Edward Pickman Derby, der unter anderem „Azathoth und andere Schrecken“ veröffentlichte. Auch ist hier der Verlag Arkham House beheimatet. Die Stadt gibt zwei Zeitungen heraus; samstags eine Wochenzeitung mit vielen Stellenangeboten und den Daily Arkham Advertiser, der ebenso eine Radiostation betreibt, für die auf dem Hausberg Kingsport Head ein Sendemast angebracht wurde. Der Sender berichtet regelmäßig über die wissenschaftlichen Erkenntnisse und metaphysischen Forschungsergebnisse der Universität und den spärlichen Fortschritten der Historical Society, welche die Geschichte der Stadt erkundet.
Arkham wurde im 17. Jahrhundert gegründet, die ersten Siedler waren Freidenker, denen die umgebenden Städte schlicht zu streng puritanisch-religiös waren. So siedelten sich hier mit der Zeit auch gleich einige Hexen an und Arkham wurde durch die zahlreichen Hexenprozesse weitaus bekannt, sowie durch den Meteoriten-Einschlag im Jahre 1882, der die Heidelandschaft in ein wüstes, verbranntes Land wandelte. Einige Menschen und Tiere starben daraufhin auf unerklärliche Weise, die Wissenschaftler der Universität vermuteten einen Zusammenhang mit dem kurz fluoreszierenden Gestein des Meteorits. Man munkelte damals von der Rache der Hexen und mied fortan diesen Landstrich, der von da an nur noch Verfluchte Heide hieß. Erst Jahre später versuchte man, auf dem Gebiet einen Stausee zu errichten, erfolglos. Nach der Heimsuchung einer Typhusseuche und anderen Katastrophen wurde Arkham Mitte der 1980er weitgehend von einer Sturmflut zerstört. Wohl die einzige Einrichtung, die noch betrieben wird, ist das heutige Arkham Asylum, eine große, berüchtigte Irrenanstalt, die früher Arkahm Sanitarium hieß. Dort werden oder wurden psychisch extrem auffällige Kriminelle, unter anderem auch Julie Cesar, Santa Klaus, der Joker, the Riddler und Twoface, verwahrt. So erstaunt es nicht, existiert es mittlerweile nur noch im DC-Multiversum von WarnerBros, die sich am Städtchen Arkham als Vorlage für Gotham City der Batman-Reihe bedienten…
¶In diesem Sinne:
Arkham wurde nämlich gänzlich erfunden und von H.P.Lovecraft ins Leben gerufen, der heute den 130. Geburtstag feiert. Literarisch verweisen jedoch bis heute viele weitere Werke anderer Autoren phantastischer Literatur und des Horror-Genres auf diesen Ort (August Derleth, Robert Anton Wilson, Wolfgang Hohlbein, etc.), auf den Necronomicon (Terry Pratchett, etc.) oder den Cthulhu-Kult (Stephen King, etc.). — Arkham läge, wie man mittlerweile weiß, in der Nähe von Salem…