«Hypersomnia narkolepoesie»
Lose von Bewusstem, im Zustand frei von Angst.
Freien Handes grenzenlos und ohne Zäume; /
ein Echo in der Nacht, ein Schall, ein Rauch, ein Hall, ein Bauch, ein Schwingen und ein Singen /
durchstreifenden Hauches, durchdringenden Duftes,
seine Gunst will er mir erbringen; /
mich begehrend lockt er mich, flehend ruft er
meinen Namen und reizt sirenengleich meine Träume. /Morpheus, der Hohepriester aller Traumwanderer
in ewiger end- und zeitloser Manier, /
tanzt hämisch und sardonisch fratzend durch seines
Vaters Hypnos Königreich und spielt /
mit Verständen im Kinderzimmer seiner
endymionischen Gestalt und zielt /
auf psychometrische Visionen meines bewussten,
unteren Seins in Phantasos Revier. /Liebliche Dämonen des Oneiroi schwärmen
in verschwommenen Bildern des Truges herum /
und die schmetterhafte Psyche flattert ungestüm
durch brüllende Gebiete, stumm. /
Erinnerte Sehnsucht der Zeit ist des Traumes
fliessende Ammenbrust. /Auch wenn der Sterbenskunst Blicke ab und wann
in die Ferne schweifen, wird Thanatos der Riese, /
ferngeweht von der Winde Brise, fürsorgen, dass
auch der Lebenshauch noch bliese. /
Es bleibt zurück das schmachtende Weltbegehren
des Dösens Wanderlust. /
Texte, die mich berühren, lese ich wiederholend an Lieblingsplätzen in den Landschaften meines Geistes. Dieses Sonett nehm ich mit dorthin. Diese Kraft in diesem Text; sie fliegt mit; Konzentration, Sinn und Schönheit – mein Mut hat getankt und ich dank.
Da hat dies kleine Sonnett doch noch einen guten Platz gefunden…
Es ist ein tiefgreifendes Sonett, und nett mit ihm so im Bett, bedanke mich dafür adrett.