immer erinnern, nimmer vergessen;
auf ein solidarisch wort – in gedenken:
zum tag des freien buches zur erinnerung:
ja ich lese verbannte und verbrannte buecher,
jegliche autoren auf schwarzen und roten listen,
und luestern lese ich gern die gesammelten werke
aus dem ‚index librorum prohibitorum‘ hoch und runter,
all die gebannten und zensierten auf geloeschtem papier,
jeden gestrichenen letter und brief, jedes geschwaerzte wort,
jeden schriftsteller – jeden einzelnen, dessen buecher brannten,
so Locke, Freud & Feuchtwanger, den Werfel, Kisch, Kant, Voltaire,
Tucho und Co, Huch und Defoe, Dumas des Aelteren und Juengeren,
die Manns; Thomas & Heinrich — sowie die Zweigs; Arnold & Stefan,
Hemingway, Kopernikus und Galilei oder Gide, Descartes, Sartre,
sowie alles von de Balzac ueber de Beauvoir bis de Spinoza,
Zola, Swift und Sterne, Hugo, Flaubert, Bacon und Hume,
Casanova, London, Marx, Döblin, Kästner und Heine;
ja, ich lese verfemte und boykottierte kuenstler!
¶In diesem Ansinne: wir lesen sogenannt
entartete buecher, verbotene schriften
und majestaetsbeleidigende texte
weil wir vorwaerts gingen und
nicht vergessen, niemals!
↳[…] Vorspann hierzu […]