In einer schweizerländlichen Gegend, in einer dort befindlichen, allgemeinöffentlichen, riesiggrossen Bibliothek, wurden heute vor Jahren einige Bücher aus den Regalen und ein cineastisches Werk aus der Mediathek entwendet. Es handelte sich dabei um vier Ausgaben des von mir hochgeschätzten Poeten Dylan Thomas, sowie der Literaturverfilmung „Under Milk Wood“. Der Raub wurde am nächsten Tag erst bemerkt, als man an der Stelle, an der eigentlich die besagten Werke stehen sollten, etwas anderes fand. Der schelmische Dieb schrieb auf vier Packpapier-Zettelchen „In Memoriam“, „Rage, rage!“, „Do not go…“, sowie „For Dylan.“ und klebte diese auf vier Whisky-Minibar-Fläschchen, welche er dann dort ein-, wo er zuvor die Werke Dylan Thomas‘ ausräumte. Dort, wo der Film einsortiert hätte sein sollen, fand man dann nur noch eine Photographie mit der Aussicht des Grabes von Dylan Thomas.
In diesem Sinne:
Strafrechtlich verfolgt oder angezeigt wurde dieses poetische Verbrechen aus Leidenschaft nie, jedoch stets mit einem süffisanten Lächeln der Bibliothekarinnen ihren Kunden weitererzählt. Heute, an seinem 60. Todestag, schaue ich mir nun diese Literaturverfilmung an und lese im erlesenen Kreis intimer Freunde aus meinen vier Lieblingswerken von Dylan Thomas vor…
…schöner blogeintrag♥…
Ich wünsche Dir einen friedlichen Abend und ein super start ins wochenende :-) liebe grüße von mir an dich….Laura♥
Für dieses Wochenende wünsche ich es Dir! Danke Dir, immer wieder
Hat dies auf Die Vernier spricht rebloggt und kommentierte:
Meine erste Freundschaft als Kind zu einem Erwachsenen entstand zwischen und durch Bücher; mit der äusserst humorvollen Bibliothekarin aus meiner damaligen Ortschaft. Ich nenne sie früher wie heute noch liebevoll „Gänsefüsschen“; sie empfahl mir Autoren, die nicht meinem Alter entsprachen und sie sagte niemals „Pssst!“, in ihrer Bücherlandschaft hörte man das schmunzelnde Rascheln.
Dieses witzige Reblog erweckte meine Erinnerung und erlaubt – ganz nach meinem Geschmack – dem vorgestellten Dichter von seinem Idolsockel hinunterzusteigen und sich als Mensch an unseren Tisch zu setzen.
Und freundlich grüßt die Bücherei-Mafia. Und ich mit ihnen. Und danke für die Anekdote, den Reblog und für den Kommentar.
Das ist ja mal ein intelligenter „Tausch“ gewesen … Tolle Geschichte! Liebe Grüße
Petra
Wahrlich. Danke.