Bibli ‚Ode‘ Karin ¶

Zum Tag der Bibliotheken, eine Anekdote:

‚Bibli‘ nannten sie alle, eigentlich hieß sie Karin, doch als Bibliothekarin war ihr Spitzname gewiss wie bei Professor Unrat. Sie war unser Ende einer Tyrannei, unser Engel in Blau, unsere Dietrich. Wegen ihr war ich dort, in der Bibliothek, ließ mich von ihr beraten und abstempeln, werktäglich (außer montags). Sie öffnete mir Welten, eröffnete mir ihre Lieblingsbücher und zeigte mir mehr als ihren Geschmack. Wegen Bibli ‚Ode‘ Karin wurde ich nicht bloß bibliophil, sondern schließlich auch biblioklept: Am 24. Oktober eines schönen Jahres lieh ich all ihre Lieblingsbücher aus und gab keines davon je zurück, in der Hoffnung, sie würde, ja sie müsste doch sogar eines Tages an meine Türe klopfen, um sie einzufordern…

¶In diesem Sinne: 
Es gibt viele Gründe, mit dem Lesen anzufangen, in die Bibliothek zu gehen, und auch, die Bücher endlich einmal zurückzubringen!

4 Kommentare zu „Bibli ‚Ode‘ Karin ¶“

  1. Ich wollte mal die seltsamen Saiten von Daniil Charms klauen, weil ich dachte, das Buch sei zerlesen und es fiele eh fast auseinander, daher kaum auf wenn weg. Fiel es aber. Erst auf- und dann auseinander. Ich wollte es kleben, aber die Bibliomatenverwaltung hatte für Flickwerk keine Richtlinien. Das Buch habe ich immer noch nicht, doch ich suche weiter nach einer Bibliokleptomanischen Klemmgelegenheit…

    1. In einer Bibliothek kann man doch gar nicht richtig klauen, ist ja alles immer nur geliehen; jedenfalls behaupten dies die bibliothekarischen Verzugszins-Rechnungen ebenfalls, die mir seit Jahren ins Haus flattern… Mach Dir nichts draus, karfunkelfee, bei Daniil Charms seltsame Seiten, bei dem die Seiten rausfallen, hätte wohl so mancher auch nicht widerstehen können, denke ich mir.

      1. …pst…es gibt einen Trick… Das hat bei mir mit dem Buch über die Erotik in der Kunst funktioniert…. ich lieh mir das Buch über drei Jahre ohne Verspätungen immer wieder sofort aus, wenn die Leihfrist abgelaufen war. Als es deswegen einmal Theater zu geben drohte, da eine Bibliothekarin der Meinung war auch andere sollten dieses Buch lesen können, hatte ich es schon wieder für eine weitere Lese-Periode abonniert. Zum Glück wollte weder irgend jemand dieses Buch lesen, noch hatte wer Interesse daran, es sich vorzubestellen. Es ist wirklich ein tolles Buch, aber glücklicherweise weiß das außer mir niemand. Doch Du jetzt, also…
        …da ich mir sicherheitshalber immer noch mindestens 20 andere Bücher ausgeliehen habe, geschah das unmögliche und sie vergaßen das Buch über die Erotik in der Kunst. Oder hieß das andersrum? Kunst in der Erotik???Egal!
        Ich vergaß das Buch nämlich auch. Nämlich zurückzugeben. Alle anderen rückte ich wieder raus. Sogar den Charms. Zähneknirschend…
        Vielleicht hat die Bibliothek aber auch einfach nur aufgegeben, Weil sie eingesehen haben, dass ich dieses Buch (Erotik in der Kunst) sofort wieder ausleihen würde, wenn die Leih-Frist abgelaufen ist. die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt und das Buch thront heute stolz in meinem Bücherschrank. Aber nicht weitersagen bitte. Sonst bekomme ich den Bibliothek-Polizisten auf den Hals… Das ist ein Monster, das säumige Bücherausleiher mit Laubbläsern jagt. Achte mal drauf!

      2. Diese Lektionen des Lebens wurden Dir von der Bibliothek geschenkt, siehste?! Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Wie Verwirrung. Und eben Bibliotheksbesuche!

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