In Gedenken an ihn, in Gedanken bei den Leichenreden, doch nicht an die Rechnungen, die Wohnungssucher, die GrabsteingeschĂ€fte und die Lebensversicherung gedacht, sondern an das VermĂ€chtnis des MitbegrĂŒnders der Schriftsteller-Gruppe Olten und der ErklĂ€rung von Bern, des nun im Alter von 96 Jahren verstorbenen Tucholsky-PreistrĂ€gers, bedeutenden Schweizer Lyrikers und Mundartpioniers Kurt Marti, gedankt.
Zum Tod von Kurt Marti:
„Die Röseli- und GemĂŒsegartenmissverstĂ€ndnisse, die KĂŒsschenschĂ€migkeiten und die Scheiden-tut-weh-Schleichereien: der ganze Trauerwonnezauber, in welchem die Mundart fĂŒr den Dichter nicht einmal mehr dichtet und denkt, sondern nur noch selbsttĂ€tig abschnurrt – es ist ĂŒberwunden. Der Mann, der es zustande gebracht hat, heiĂt Kurt Marti.“ – Werner Weber, Literaturkritiker, ĂŒber Marti.
„Erde – kleiner Planet, auf dem, inmitten des bisher alalischen Alls, gesprochen wird.“
Kurt Marti
In Gedenken an ihn, in Gedanken bei den Leichenreden, doch nicht an die Rechnungen, die Wohnungssucher, die GrabsteingeschĂ€fte und die Lebensversicherung gedacht, sondern an das VermĂ€chtnis des MitbegrĂŒnders der Schriftsteller-Gruppe Olten und der ErklĂ€rung von Bern, des nun im Alter von 96 Jahren verstorbenen Tucholsky-PreistrĂ€gers, bedeutenden Schweizer Lyrikers und Mundartpioniers Kurt Marti, gedankt.
„Erde – Planetchen, auf dem, inmitten der Wahrheit des Alls, gelogen wird.“
In diesem Sinne ¶
Man soll von Toten nichts Schlechtes sagen, heiĂt es. In seinen ‚Leichenreden‘ hinterfragt Kurt Marti diese Konvention und wehrt sich gegen die gĂ€ngigen Abschiedsrituale, gegen die gut gemeinten Worte und tröstenden Phrasen. Er schreibt ehrlich und schonungslos ĂŒber das Leben, das Sterben und den Tod, immer verbunden mit einem tiefen VerstĂ€ndnis fĂŒr Angst, VerdrĂ€ngung und Abwehr, die den Verlust eines Menschen begleiten. Martis lyrische Totenreden sind ein Klassiker der Schweizer Literatur. Seit ihrer Erstveröffentlichung haben sie nichts von ihrer AktualitĂ€t und Brillanz verloren. Selten wurde so offen ĂŒber den Tod und die Trauer geschrieben.
Quelle: Leichenreden – Hanser Literaturverlage
Mit einem Vorwort von Peter Bichsel
72 Seiten, Nagel & Kimche, ISBN 978-3-312-00277-1
Raus mit der Sprache: