Bis vor einer Dekade antwortete ich auf die Frage, ob die Deutschen auch Humor hätten, mit: „Ja es gibt ihn, den deutschen Humor.“ Nebst der weltbekannten „German Schadenfreude“ kann man zumindest aus deutscher Sicht gut lachen; über sich selbst. — Als der Humorist und spätere Professor für Theaterkunst, Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, alias heute vor 10 Jahren starb, starb auch ein kleiner Teil meines herzhaften Lachens. Doch ebenso ein großer Teil des deutschen Humors, der bodenständigen Selbstironie; fernab von Comedy-Blödlerinnen, Pseudosatirikern und Stand-Up-Clowns. Mit ihm konnte ich besser über uns lachen als heute. Unvergessen bleiben nebst seinen perfektionierten Sketchen, seinen Karikaturen und Filme auch seine Schöpfungen: Aus „Ödipussi“ das 57-Scrabble-Punkte-Wort „Schwanzhund“, zum Beispiel (Mama hat recht und bekommt die Punkte). Oder „Petrophaga lorioti“, die „Steinlaus“, die seit 1983 sogar einen Eintrag im medizinischen Wörterbuch „Pschyrembel“ erhielt; und darüber hinaus oft kopiert wurde. Ebenso als seine Kunstfigur legendär geworden sind die so genannten „Waldmöpse“, welche seither als von der Künstlerin Clara Walter geschaffene Skulpturen wild in Loriots Heimat herumstreunen. Nicht zuletzt natürlich auch der Song-Klassiker Wumm und Wendelins „Ich wünsch mir ’ne kleine Miezekatze für mein Wochenendhaus“ oder Müller-Lüdenscheidts draußenbleibende Ente: „Ach!“

#Ab die Post

— teilen oder für sich behalten :

Raus mit der Sprache: